Mai 2023

 

Liebe Schreibenden und Schweigenden!

Ein längst fälliger Newsletter – kurz bevor ich in das vorerst letzte der Module des Autobiographischen Schreibens „Das Buch meines Lebens“ verschwinde. Mit zwei Teilnehmerinnen hatte ich begonnen, eine dritte kam dazu, die aber meinen Leitungsstil kannte und die Anfangsschwierigkeiten des kreativen Schreibens schon überwunden hatte. In die eigene Lebensgeschichte einzutauchen kostet viel Mut und grosse Ausdauer, vielleicht auch einen starken Heilungswillen. Es hat ca. ein Jahr gedauert, bis alle drei Klarheit darüber hatten,
1. dass wirklich ihr Buch schreiben wollten
2. dass wir zusammen verstanden hatten, dass diese Entscheidung nicht bedeutet, überraschenden Wendungen in unserem Leben wiederum ein ganzes Buch zu widmen – so mag es einem manchmal vorkommen -, sondern dass auch diese neuen Themen in der Autobiographie Platz haben
3. dass innere Weiterentwicklung und neue Perspektiven auf alte Themen nicht bedeutet, den einmal gesetzten Beginn des Buches bzw. andere Kapitel streichen und völlig neu schreiben zu müssen,
4. dass man vielmehr die Leserschaft mit den eigenen Änderungen von Sichtweisen konfrontiert, ja, dass man notfalls zum Beispiel zwei Buchanfänge schreibt.

Eine weitere wesentliche Einsicht auch auf meiner Seite bestand darin, dass jede Autorin 100 % anders schreibt als die Weggefährtin. Das bedeutete für mich einen tiefen Wandel im Begleiten von wachsenden Schreibprojekten. Ab einem bestimmten Punkt muss die Einzelarbeit zunehmen, die Möglichkeiten zu mehr 1:1-Begegnungen während des Workshops müssen gegeben sein, und der Retreat-Charakter – relativ hohe Frequenz von kurzen und längeren Stille-Zeiten, Zeit für Spaziergänge möglichst in der Natur … wurde von mir zunehmend betont. Die gezielten, längeren schriftlichen Rückmeldungen auf Texte werden den Teilnehmerinnen vorgelesen und nach dem Retreat zugeschickt. Wer einen Impuls braucht oder therapeutisch alleine mit mir arbeiten möchte, findet die Zeit, während die anderen sich zum intensiven Schreiben zurückgezogen haben. Bei Schreibblockaden bin ich außer in den offiziellen Pausen anrufbar. Wenn ich im Verlauf der bald eineinhalb Jahre das Empfinden hatte, der Gruppenzusammenhalt würde schwinden oder der Abstand zwischen den Modulen sei zu lang, schlug ich außerhalb der Modulzeiten strukturierte Dyadengespräche vor zum Thema des Schreibprojektes sowie in größeren Abständen ein Telefonat der Kleingruppe mit mir oder mit Bildschirm.

Ich suche ein neues, einfaches, schönes Retreathaus, für Kleinstgruppen evtl. auch eine FEWO, da ich nicht weiß, ob Waldhaus mich weiterhin im Programm haben will. Eventuell biete ich privat ein Schreibretreat im Kunze-Hof im folgenden Jahr an.

Die Vormittags-Workshops am Bildschirm oder hybrid laufen mit sehr interessanten und schreibfreudigen Menschen, manchmal auch nur mit einer Person. In der Friedenskirchengemeinde sind wir jetzt zu Dritt. Der Workshop in der Friedenskirche wird bis Sommer weitergeführt (Schreiben heißt mir nah zu sein – Kreative Schreibwerkstatt, Do, 10:30-12:30, Info & Anmeldung). Ich versuche, eine Linie da hinein zu bringen.

Einige Kriegsenkel*innen wollen weiter schreiben! Ich empfehle ihnen, zusätzlich zu den vierteljährlichen Samstags-Schreibwerkstätten die projektbezogenen Angebote einmal monatlich wahrzunehmen. Fast alle Termine wurden bewusst auf Freitag nachmittag/abend plus Samstag vormittag gelegt. Eine Nacht dazu und dazwischen zu haben, ist für unsere Kreativität außerordentlich förderlich. (Die Monate mit mehrtägigen, projektbezogenen Angeboten mit Retreat-Charakter, im Juni und September, sind von monatlichem Rhythmus ausgenommen). Dazu empfehle ich, an der freiwilligen Meditation am Samstag früh, vor dem Workshop 8-8:45, teilzunehmen.
Da Kriegsenkel*innen/-urenkel*innen auch die Techniken des autobiografischen Schreibens sowie diverse poetische Kurzformen lernen und üben, kommen hier alle auf ihre Kosten.
Samstags: Das nächste Mal ist am 17. Juni (Info & Anmeldung)

Worte sind Atemschiffchen… Für autobiographisch und projektbezogen Schreibende
Autobiographisches Schreiben erfordert, wie jedes Schreibprojekt mit dem Ziel einer Veröffentlichung, ein hohes Mass an Kontinuität, Durchhaltevermögen und Hingabe (qualitative Zeit). Eine Gruppe Gleichgesinnter an einem ruhigen, geschützten Ort zu haben, zum Teilen von Lebens- und Schreibfreuden und -Leiden, Impulse zum Schreibfluss, zur Ausdruckskraft und Prägnanz, kurz: zur Wirkung des eigenen Geschriebenen zu erhalten, ist, wie ich aus 40 Jahren Schreibschularbeit weiß, unbezahlbar stärkend, förderlich, beglückend.
Ich habe eine Technik entwickelt, die den Fachartikel, das Buch, die Gedicht-Sammlung, die Master-Arbeit… aus dem Bereich diffuser Imagination löst und auf die Erde, ins Leben bringt. Diese Technik zusammen mit Gruppenarbeit/Gruppen-Coaching, Körperarbeit und Meditation hat schon viele zur Veröffentlichung geführt.
Zu Beginn oder zwischendurch kann eine Einzelstunde mit mir (min. 90 Min.) aufschlussreich, unterstützend und ausrichtend wirken.

Einmal monatlich Freitag spätnachmittags und Samstag vormittags (2 halbe Tage)
Uhrzeit: Fr: 17:00-21:00/Sa: 9:00-13:00 (Meditation Optional: 8:00-8:45)

Termine:
7./8. Juli (Freitag nachmittag und Samstag vormittag)
12. August, (Nur Samstag, 9:00-12:30/14:15-18:00)
20./21. Oktober (Freitag nachmittag und Samstag vormittag)
17./18. November (Freitag nachmittag und Samstag vormittag)
15./16. Dezember (Freitag nachmittag und Samstag vormittag)

Honorar: 150 € (Bei geringen Mitteln bitte Rücksprache mit mir. Wir finden eine Lösung.)
Info & Anmeldung)

„Schreibspaziergänge „Stadt-Land-Fluss“:
Lassen Sie sich überraschen! Mit der schriftlichen Anmeldung (mit Handy-Nr., bitte!) und Überweisung der Kosten erhalten Sie nähere Infos. Jugendliche zahlen die Hälfte.
Stadt: 29.5., 14:00-18:00. Treffpunkt: „Beethoven-Denkmal“. Bei Stark- oder Dauerregen wird der Spaziergang verschoben, Honorar wird zurücküberwiesen oder steht für den nächsten Termin bereit.
Land: 9.7., 10:00-14:00. Treffpunkt „Schwarzrheindorfer Doppelkirche“.
Fluss: 13.8., 17:00-21:00. Treffpunkt: „Blauer Affe“, Beuel Süd. Ich sitze an einer der nächstgelegenen Platanen und werde ein deutlich lesbares Schild dabei haben.
Kosten: 80 €/Tag. Bei Buchung aller drei Termine: 220 €. Info & Anmeldung

*“Mittwochs-Lesung mit Esprit“, oft mit Überraschungsgästen, manchmal offen für alle, ihre Texte vorzutragen … macht Riesenspaß, ist technisch aber noch nicht ausgereift… INTERESSENTEN, MELDET EUCH!
Nächster Termin: 26.7. freie Lesung, jeweils Mittwochs 20:30-22 Uhr

Beliebt und wirksam: Schreib-Retreat „Ärmel hoch für Dein Schreibprojekt“ – HYBRID – Evtl. wird noch ein schöner Ort gefunden.
8.-11.6.2023 (Info & Anmeldung)

ANMELDUNGSFRIST für Schreib-Retreat in Haus Venusberg 13.-17.9.2023: BITTE, wenn möglich, bei mir bis 20. Mai. Die Zimmerbuchung erfolgt im Haus Venusberg selber. Info & Anmeldung

PEACEMAKING: „Pilgern und Zeugnis ablegen in Wort und Stille“: In München bei Stolperstein-Aktionen mit Terry Swartzberg, und in Dachau, dem ehemaligen Konzentrationslager 13.-18.05.2023 (Info & Anmeldung). MELDE DICH BITTE!
Es wird einen kontemplativen Rahmen geben und ein fließendes, den Gegebenheiten angepasstes Programm. Mit Stille-Zeiten (Sitzen, Gehen) und Kreis-Austausch-Runden ist zu rechnen.

ZEN: In der Woche kann Mann und Frau täglich von 6:30-7:30 mit mir in Stille sitzen, Sa und So meist eine Stunde später. Zu den Zen Terminen

Zen-Mini-Retreat zum Zu-sich-Kommen und Krafttanken:Stehen wie eine Kiefer – Sitzen wie ein Berg“: Sonntag, 7.5., 6:00-12:30 – HYBRID – Bei mir im Zen Tempel und in „Deiner Natur“: Info & Anmeldung

„Zen-Schreib-Tag: Einfach nur schreiben“ : 21.5.2023, 9:00-14:00 Im Soto-Zen nach Shunryu Suzuki spricht man von Shikantaza: Einfach nur Sitzen. An diesem halben Tag möchte ich mit Euch „Einfach nur Schreiben“ praktizieren.
Ich werde eine interessante Struktur entwickeln, bei der sich Sitz-Geh- und Schreib-Meditation miteinander abwechseln. Zu den Texten erhalten Sie schriftliche Resonanzen von den Zuhörenden. Info & Anmeldung

Der begonnene Ökodharma-Buch-Lesekreis (siehe weiter unten zu David Loy) hat nicht mehr funktioniert, daher habe ich die Ankündigung gelöscht. (Ich hatte wohl zu große und zu unklare Rosinen im Kopf.) Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, folgende Bücher so intensiv zu lesen, dass der Inhalt für mich anwendungsrelevant wird (Workshop bzw. Retreats, dazu schreiben, „liebevolle Aktionen“/Kollaborationen entstehen lassen), d.h. sie eignen sich alle für Gruppenarbeit. David Richard Loy: Ökodharma – Buddhistische Perspektiven zur ökologischen Krise; Norman Fischer: Compassion – Zen Teaching on the Practice of Lojong; Jan Chosen Bays: Jizo Bodhisattva – Guardian of Children, Women and Other Voyagers.“ BITTE MELDE DICH.

Eine neue Übungsgruppe in GfK=Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg ist geplant. Wir wollen in der Woche vom 22.5. beginnen, wahrscheinlich vormittags: Wer hat Interesse, Zeit? BITTE MELDE DICH.

(Frauen)Schreibschule KALLIOPE frisch belebt:

Jahresprojekt Autobiografisches Schreiben (AS)
Die Kleingruppe hat sich mit Modul V aufgelöst bzw. pausiert; eine Teilnehmerin schreibt mit mir weiter, mit jeweils monatlichen Treffen. Alle, die projektbezogen arbeiten möchten (oder ihr Projekt herausfinden möchten), d.h. die auch bereit sind, eigenständig zu Hause weiter zu arbeiten (mind. 1 Seite zwischen den Treffen) und längerfristig dabei zu bleiben, sind willkommen. (Jedoch ist es möglich, einzelne Termine zu buchen).
Jahresprojekt (Selbst-)Therapeutisches Schreiben (TS)
Hierfür haben sich noch nicht genügend Interessenten gefunden.
AS und TS weisen bestimme Gemeinsamkeiten, Überschneidungen auf, was daran liegt, dass AS ausgesprochen therapeutisch wirkt bzw. wirken kann.

Weitere geplante Jahresprojekte:

Zenpeacemakerkreis:
Wir arbeiten mit den „Drei Grundsätzen/Three Tenets“ nach Bernie Glassman und den Tagebüchern der Mystikerin (gerne auch anderen Mystikerinnen wie z.B. Dorothee Sölle oder Etty Hillesum)
1. Meditation/Selbstbesinnung/Reflexion
2. Liebevolle Aktionen/Kollaborationen/Pilgerfahrten

Kreisarbeit/Council-Selbsterfahrung und gleichzeitig Training.
In Planung: Ein Interreligiöser Friedenskreis.
Beginn des Trainings: nach den Sommerferien

Ich bin sehr motiviert, lieber Freundinnen und Freude. Das Frühlings-Sesshin in Santa Sabina/SF hat mir zu innerer Stärke und Ruhe verholfen – ich schreibe demnächst darüber, wie auch über die drei Pilgertage zu Hildegard von Bingen über meinen Geburtstag.
Aber auch zum Schreiben bin ich motiviert. Wer Ideen hat, wohin wir fahren könnten, um die Bedürfnisse nach Stille, Erholung, einfachem guten Essen und gezieltem Schreiben zu erfüllen – MELDET EUCH BITTE!

Im Grunde genommen haben wir mit Beidem, dem Schreiben und dem Meditieren (Zazen) das, was wir zur klugen Begegnung mit sowohl den schwierigen, zeitweise kaum erträglichen Sachlagen sowie mit der Schönheit dieser Welt benötigen. So erfahre ich den Wert der Übungen gerade. Verfeinern können wir unsere Übung natürlich immer.

Wer von Euch Lust hat, die Häuser der Stille „Haus Felsentor“ bei Luzern und Puregg in Österreich sowie die Dharma Sanga Schwarzwald zu erforschen, möge mir Bescheid geben. Ich glaube, dorthin zieht es mich als Nächstes. Auch ein Sesshin in den Pyrenäen ruft mich, jedoch scheinen genau dort Waldbrände zu wüten, also bin ich gerade etwas…zurückhaltend.

Meinen Geburtstag möchte ich in Bonn nachfeiern, natürlich draußen, am liebsten am Fluss – wann habt Ihr Zeit?

In dem Buch von Willigis Jäger „Über die Liebe“ lese ich gerade:

Dein bin ich,
geboren zu dir,
was verfügst du zu tun
mit mir?

(Teresa von Avila)

Ganz herzlich verbunden grüßt Euch

Eure
Monika

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