Lasten in Schönheit verwandeln!
Schreib-Workshops für Kriegsenkelinnen
Da die Kriegskinder, unsere Mütter, Väter, Tanten und Verwandten langsam diese Welt verlassen, jedenfalls die Welt der EnkelInnen, wollten wir eine Zeit lang unter uns sein mit unseren Wunden, Lasten, Tränen und Träumen.
Schreiben aus der Stille, in einer vertrauensvollen Gruppe, hilft so sehr, die inneren, verschütteten oder gut behüteten, oft nicht ganz gewußten oder völlig unbewußten Anteile zur Sprache zu bringen. Es ist schon ein Wunder für sich, wie Kriegstraumata sich in die zarten Seelen der Nachgeborenen eingraben konnten, so dass diese gesehen, betrauert, geheilt werden können! Doch oft wurde auch die Resilienz weitervererbt, ein Sinn für’s einfache Leben, ein Galgenhumor, der uns Kriegsenkeln das Leben deutlich erleichtert. – Selbst als Leiterin und Raumgebende liebe ich diese Gruppen besonders: Wenn unser Stift uns führt, in manche Hölle und in manchen Himmel, die Ahnen können manchmal selber wieder durchatmen, lachen und sich zur Ruhe betten, wenn Verflechtungen aus Schuld, Schande, Gram und Kummer, Liebe und Unversehrtheit in Gedichten, Fragmenten, Reflektionen, Erinnerungen… sich entwirren und ihren Platz gefunden haben.
Monika Winkelmann über Schreibarbeit mit Kriegskindern und Kriegsenkeln
Meine Erfahrungen in der mehr als zehn Jahre währenden Dialog- und Schreibwerkstatt für Nachkriegskinder, Kriegsenkel*innen und -urenkelinnen und wie sie in meine Arbeit einfließen. Die Schreibgruppe ist in diesem Prozess, selbst wenn sie klein ist, ein haltender Faktor, ebenso wie das Setting, die Struktur, die Spielregeln. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung zusammen Detailangaben: Was ich Sie bitte mitzubringen, falls Sie persönlich kommen möchten, oder bereitzuhalten für das Arbeiten am Bildschirm. Beides geht gut zusammen. Sie werden auch von mir erfahren, worin meine schwersten Lasten als Nachkriegskind bestanden bzw. noch immer bestehen, wie der Abbau von Schweige-Tabus und Scham geholfen hat, ins Sprechen zu kommen mit meiner Familie, in Gruppen, mit mir selber, ja, wie der gesamte innere Dialog heilsamer geworden ist. Da Schreiben zu den Künsten zählt, auch den Heilkünsten, ist es tatsächlich so, dass jeder Text, den Sie unter behutsamer Anleitung in der Gruppe schreiben, als gestaltetes Werk erlebt und damit als “schön” gilt. Diese Erfahrung, dass das absolut Schlimmste gestaltbar, ausdrückbar ist, ist zutiefst berührend, verbindend und damit heilsam. Schamanisch-therapeutisch gesprochen, könnten wir von einem Prozess der Heilung der Familienseele sowie der Kollektiv-Seele sprechen. Einen Teil davon werden Sie mit hoher Sicherheit auch erleben können. Manche kommen immer wieder, weil sie diesen in die Tiefe führenden Austausch über DAS heikelste Thema der Deutschen so entlastend finden, selbst, wenn es zu Beginn Überwindung kostet. – Dem Aufbau von Sicherheit und Vertrauen in der Gruppe widme ich viel Energie, und Sie können sich auf eine grundsätzliche Wertschätzung aller Äußerungen verlassen! Wie man mir nachsagt, gehören zu meinem Leitungsstil auch Achtsamkeit, Humor, Geduld, Wärme, Flexibilität und Klarheit. Alle Themen sind willkommen, alle Schreibstile auch.
Was an der Schreibwerkstatt für Kriegsenkel*innen “Schwere Lasten abwerfen” ist eigentlich so erkenntnisreich, heilsam, versöhnlich … dass ich immer weitermache?
Teil 1
Teil 2
Monika Winkelmann über funktionale Gruppen
Wichtiger Hinweis / Erklärung
Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass meine Schreibseminare keinesfalls einen Arztbesuch, ärztliche oder psychotherapeutische oder sonstige heilkundliche Behandlung und diagnostische Tätigkeit ersetzen. Verschriebene Medikamente dürfen keinesfalls ohne Absprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt oder anders als verschrieben eingenommen werden.
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