22-zerstörte Synagogen-Projekt Rhein-Sieg-Kreis: Schuld bekennen – Gedenken – Zeugnis ablegen in Stille und Wort

Beginnt in


13. Dezember 2025

10:00 / 14:00

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte!

22-Synagogen

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Als wir im vergangenen November eine Karte unserer Region sahen, auf denen die 22 Synagogen durch jeweils einen Punkt mit einem winzig kleinen Feuer gekennzeichnet waren, waren wir wegen der Anzahl schockiert.

Dass die “Gotteshäuser” der als befremdend erlebten Religion bzw. der als befremdend abgewerteten Menschen ohne jede Scham zerstört, geplündert und für weltliche Zwecke missbraucht wurden – wie im Wohnort Vietz (poln. Witnica) meiner Mutter – hat mich immer besonders verstört.

Als ich einem Freund davon erzählte, war er sofort dabei. Wir würden uns nach und nach auf Spurensuche aller 22 Synagogen machen, im Abstand von ca. 4-6 Wochen. Mit UNKEL würden wir beginnen.

Inzwischen war ich mit unserem Sitzgruppen-Mitglied (everydayzen Tempel) und Freund Ingo Thies vor Ort, damit wir uns den Ablauf vorstellen und planen könnten.

Es handelt sich um ein INTERRELIGIÖSES GRUPPENPÄDAGOGISCHES PROJEKT, zu dem wir alle einladen, die sich angesprochen fühlen, also auch Angehörige anderer Religionen, Nicht-Gläubige…, nur so können wir Frieden einüben, lernen! Wir wünschen uns, als Deutsche Bekenntnis zu Schuld unserer Vorfahren (indirekt und direkt), Reue/Sühne, wenn diese auftauchen, erfahrbar zu machen, und darüber in geschützten Räumen/Kreisen zu sprechen.

Die Texte, die vor und in Unkel von uns drei Teilnehmern entstanden sind, habe ich auf der Blogseite zur Fahrt nach Unkel veröffentlicht. So werde ich auch an den anderen Orten verfahren: Dass ich Raum und Impulse zum Schreiben (meist nur für einige Minuten, außer in der individuell zu gestaltenden Zeit) gebe, wir niederlegen, was gerade in uns lebendig ist, das Entstandene vorlesen.

Unser nächster Ort ist die Gedenkstätte in Beuel Mitte, Ecke Siegfried-Leopold-Straße/Friedrich-Breuer-Straße.

Zeit: Samstag, 11.10.2025, 10:00-14:00 Uhr (Fahrzeiten hin und zurück nicht eingerechnet)

Treffpunkt:

  • 10 Uhr, an der Kirche St. Josef, Beuel. – 10:00-10:30 Meditation in der Kirche. Die nächsten Stationen:
  • 10:45: Stilles Gehen zur Gedenkstätte. Stolpersteine auf dem Weg individuell „begrüßen“, „ehren“.  1. Council:  Nach innen lauschen. Kontemplativ schreiben, lesen.
  • 11:15: Stilles Gehen zur Versöhnungskirche. „Was in mir und außerhalb will versöhnt werden? Was bedeutet „Versöhnung“ überhaupt für mich?
  • 11.45-12:30: Stilles Gehen zum jüdischen Friedhof Schwarz-Rheindorf
    12:30-13:00: Information/Mittagspause, spontane Gebete
    13:00-13:15: Rezitationen
    13:15-14:00: Rückweg in Stille. Gegenüber Synagogen-Denkmal Alter Zoll: Schluss-Council.

Mitzubringen (hat sich bewährt):

– rote oder weiße Grablichter
– Blumen nach Deinem/Ihren Geschmack (nach jüdischem Brauch werden auf Grabsteine Steine gelegt, aber auf den Boden, an Stolpersteinen, anderen für uns wichtigen Gedenkorten können Blumen genau Dein/Ihr richtiges Symbol sein)
– für die Männer: eine Kippa (oder andere Kopfbedeckung)
– evtl. zusammenfaltbarer 3-beiniger Hocker, wenn Sie einen haben. (vielleicht schaffen wir uns ein paar an…)
Regencape und Plastiktüte, damit wir auch bei Regen (außer bei starkem Regen!) draußen sein können.  (die Plastiktüte zum Unterlegen, beim Sitzen auf einer Bank o.ä. oder für nass gewordene Sachen)
– Wasser, Snack für eine gemeinsame Pause (evtl. finden wir Unterschlupf in bzw. an der Doppelkirche Schwarz-Rheindorf
– Notizbuch
– evtl. Lieblings-Gebet/Gedicht
– für Sie/Dich wichtiges Symbol, Foto o.ä., das Sie in die Mitte des Kreises legen könnten (zu Beginn und am  Ende)
– Anregung für Kinder: Mal- und Schreibsachen, ein Buch dabei haben

Anmeldung: Bitte bis 7 Tage vor  jeder Veranstaltung (danach bitte anrufen, wenn Sie noch teilnehmen möchten), schriftlich, bitte mit Ihrer HANDY-NR! Über Handy ist uns allen eine schnelle Verbindung möglich. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung mit – vielleicht – weiteren Informationen und meiner Handy-Nr.

Gebühr: 60-90€ nach Selbsteinschätzung (Studenten, Menschen mit Bonn-Ausweis: 30 €, Kinder frei). Bitte bei Anmeldung auf mein Konto überweisen: Sparkasse Köln/Bonn IBAN DE55 3705 0198 0032 9013 40 oder PayPal.

Infos für den Oktober-Termin demnächst:
11.10.
Bonn-Beuel, Friedrich-Breuer-Str. (1. Station). Die 2.Station ist die Schwarz-Rheindorfer-Doppelkirche. Von dort geht es zur 3. Station, dem jüdischen Friedhof. Ende ist wieder die Doppelkirche.

Sie erhalten nähere Infos am Tag der Veranstaltung,  jeweils bei der Begrüßung vor Ort,  und einen Ablaufplan.

Weitere Termine:
15.11. Geplant: Siegburg, Synagogen-Mahnmal Am Brauhof (700 m vom Bahnhof, ca. 10 min zu Fuß, OpenStreetMap Link)
13.12. Geplant: Jüdischer Friedhof in Seldorf/Bad Honnef am Nachmittag (ca. 15-17 oder länger, mit Andacht in einer  Kirche)

Team: Ingo Thies (everydayzen Tempel)

Leitung: Monika Winkelmann
Leitung everyday zen Tempel Bonn. Mein Referenz-Lehrer ist Zoketsu Norman Fischer, Dichter und Zen Priester, Gründer der Everyday Zen Foundation: everydayzen.org
2011 Laienordinierte im Zenpeacemaker Orden, Lehrerin für Kreatives Schreiben seit 1991
Soto-Zen-Praktizierende; seit 2019 intensiv in der everyday zen foundation
Geisteswissenschaften, selbständige Pädagogin, Schreibgruppentherapie (in TZI ausgebildet)
Dialog-und Versöhnungsseminare/-Pilgerreisen:  Kontemplation -Selbsterfahrung – Schreibkunst – Lebenskunst
[Bei allen meinen Angeboten spielen Sitzen und Gehen in Stille, buddhistische oder säkulare Meditation, Achtsamkeitstraining, Kontemplation, Weisheitstexte eine tragende oder kleinere Rolle. Ich versuche stets, deutlich zu machen, was Sie erwarten dürfen. Wir verständigen uns zu Beginn über Befürchtungen. Von den Zenpeacemaker-Retreats bin ich gewöhnt, dass christliche, jüdische, seltener islamische (Sufistische)  und allgemein poetische und Alltags-Beiträge eingebracht werden. Es macht mir überhaupt nichts aus, falls christliche oder jüdische Beiträge ein Übergewicht haben sollten!
Bei Interesse und je nach Kontext kann in die Zazen-Praxis eingeführt werden, die meinen täglichen Übungsweg, meinen Alltag bestimmt.]

Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch

Noch einmal: Die 3 Termine bis Weihnachten:

11.10.
15.11.
13.12.

Mögen alle Wesen Frieden kennen.

Mögen alle Wesen von unserer Liebe berührt werden.

Mögen wir die gemeinsame Quelle aller Religionen, allen Seins erkennen.

 

Herzlichst,

Ihre

Monika Winkelmann

 

Empfohlene Literatur:

Perry Schmidt-Leukel: Das himmlische Geflecht. Buddhismus und Christentum – ein anderer Vergleich.

Rodger Kamenez: The Jew in the Lotus.

Rodger Kamenez – Ein Jude im Lotussitz, posted by Sandra Borchert  in „RAAWI -Jüdisches Magazin“

Rodger Kamenetz – Ein Jude im Lotussitz