Adventszeit kontemplativ – Bei mir ist es so: Tiefe Freude in einer so vollgepackt- verrückten Zeit kann ich nur erleben und schenken, wenn ich betont auf meinen Weg achte. Die beste Übung besteht darin, sich ein paar Tage, mitten im Advent, herausziehen und diese in einem Kloster zu verbringen.
Was ist das Geheimnis? Wir wissen es alle, aber wir praktizieren es nicht und kapitulieren vor dem gesellschaftlichen Sog, der uns weg vom Eigentlichen zieht. Wie können wir widerstehen?Nur mit täglicher Übung, und bester Planung. Die tägliche Übung besteht aus wenigen Minuten einer ernsthaften Praxis, die sich durch Wiederholung auszeichnet, bis hin zu einer halben oder ganzen Stunde oder mehr. Ich versuche, es auf zwei Stunden täglich zu bringen, Gehmeditation eingeschlossen.
Diese Übung funktioniert am Leichtesten, wenn jemand anders uns dazu anhält und wenn wir Gleichgesinnte an der Seite haben. Da ich schon lange übe, kann ich mich meist selbst motivieren, aber noch nicht zu langen, mehrtägigen Retreats.
Dankbarkeitsübungen, morgens oder abends, betont achtsam-langsames Gehen, in der Wohnung, im Park, und stilles Nichts-Tun eignen sich für kurze Zeiten.
Meine Erfahrung sagt: Je doller, desto mehr.
Je verrückter der Terminkalender, desto mehr Innehalten. Deshalb fahre ich im Advent meist weg.
Alles ist reduziert, das vergessen wir oft im Alltag: uns hilft nicht das MEHR, sondern das WENIGER. Im Waldhaus zum Beispiel: Weniger Bequemlichkeit, weniger Geräusch, weniger Sprechen, weniger Raum für Privatsphäre. Mehr: Nährende Stille, nährendes Gespräch, nährende Mahlzeiten, Natur, mehr nährende Spiritualität, mehr Innerlichkeit, Besinnung, Reflexion.
Das kontemplative Leben füllt uns, Ersatzbefriedigungen werden als das erkannt, was sie sind: Schal.
Ersatz-Advent kann zu einem befriedigenden Advent werden. Laden wir Einfachheit ein, wird Weihnachten kontemplativ. Das Licht, das Neugeborene. kann anbetend empfangen werden.