In diesem Jahr möchte ich es mal wieder wahr machen und meiner Sehnsucht nach handgeschriebenen Briefen nachgeben.
Hat das mit der Pandemie zu tun? Vielleicht ein wenig. Aber mehr noch hat es mit der Praxisperiode zu tun, die jetzt schon fast drei Monate andauert: eine Zeit vertiefter Meditationsübungen bzw. Praxis, wie es im Amerikanischen heißt. Schleichend nehme ich wahr, wie ich eine liegen gebliebene Sache nach der anderen erledige, wie ich mich darüber freuen kann und wie sich manches dabei wie von selbst erledigt. Das ist genau das, wohin ich wollte: Den Geist von „Samu“ oder „Karma-Yoga“ in die tägliche Arbeit einfließen zu lassen. Wir könnten es auch nennen „Absichtsloses Handeln“ oder „Achtsames Handeln“. Es geht um den „Geschmack des einen“. Und: Einmal auf diesen Geschmack gekommen, suchen wir ihn immer wieder. Das Dumme ist nur, dass uns das Üben nicht erspart bleiben wird, ja, dass das Üben, das Sitzen, fast wie ein Garant zum Glück ist, das wir aber dennoch nicht erzwingen können und schon gar nicht seine Dauer.Diese Übungsfähigkeit wirkt sich auf unser gesamtes Leben aus, wie allerdings genau, das können wir nur mutmaßen. Gerade übe ich, dreimal am Tag zu sitzen, ob mir das gelingen wird oder ob ich es nur zweimal in der Woche machen werde, wird sich zeigen.
Briefpapier, Umschläge habe ich schon gekauft, es kann sein, dass ich auch noch einen Füller brauche. Bald geht es los, ich freue mich schon.