Erst erfahren, lernen, integrieren wir, dass wir, natürlich unbewusst erst und getrieben, Schmerzen davon laufen, uns ablenken, sie anderen zufügen, um dann zu der erschütternden oben genannten Erkenntnis zu gelangen. Schmerz ist real, vielleicht realer als alles andere, weil er sich meist – auch – in unserem Körper zeigt. Gleichzeitig ist er nur ein Phänomen, eine Zuschreibung. Was wäre er, wenn es die Bezeichnung Schmerz nicht gäbe?

Er WÄRE einfach, wie alles irgendwie und ganz real IST. Unangenehm, wie uns Vieles unangenehm ist. Definitiv aber lebendig. Manche fühlen sich vor allem im Schmerz lebendig, und lebendig wollen sich alle fühlen.

Wenn ich meine Bewegungs- und Wahrnehmungsabläufe extrem verlangsame – sie „ausanderziehe“ -, dann entsteht Raum zwischen den Wahrnehmungsfeldern. Was vorher zum Beispiel ein einziger dunkler Klumpen aus Schmerz war, in den ich mich keinesfalls einfühlen wollte, wird vielleicht zu einem Feld, zu etwas Dynamischen, Vibrierenden, zu einem sich wandelnden Etwas.

Wir brauchen Übung dazu. Die Bereitschaft, dort, wo wir vorher gerne die schmerzende Stelle übergingen oder die dazu gehörigen Gedanken nicht zuliessen, unsere Aufmerksamkeit hin fliessen zu lassen.

Mit der Aufmerksamkeit, dem Hineinatmen in den Schmerz, beginnt die Heilungsarbeit.
Meiner Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.
Ich zähle einige bewährte Übungen auf, die auch Kinder und Jugendliche machen können:

• Während Du bewusst in die schmerzende Stelle/Region atmest, stellst Du Dir heilsames Licht vor, das mit der Luft zusammen Deiner Nase entströmt.
• Du übst, ein leichtes Lächeln entstehen zu lassen, unverkrampft, das sich bis in die Augen fortsetzt, und „sendest“ es in die schmerzende Region. Das kannst Du in Deiner Vorstellung auch gut mit anderen machen. Ein Lächeln zu schicken oder real Jemanden anzulächeln, kann nicht nur für Dich selber Wunder bewirken.
• Du legst, falls Du Stille-Übungen machst, eine Hand auf diese wunde Region, wenn es geht, die andere auf Dein Herz. Experimente sind erlaubt. Oder vor dem Einschlafen legst Du beide Hände übereinander dorthin.

Das Lächeln kannst Du auch nach innen, in Organe senden, in die Knochen, die Wirbelsäule…

Sobald Du neugierig geworden bist, wird es Dir wahrscheinlich schon ein bisschen besser gehen.

Möge diese Übung Freude, Zuversicht, Linderung bringen.

 

 

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