Die Freude am Geben – Wir haben kein Wort für das buddhistische “Dana”. Oft wird es mit Großzügigkeit übersetzt, noch näher am Deutschen ist Freigiebigkeit.

Beide Begriffe strahlen etwas aus, das in “Dana” enthalten ist: Tugend, ethisches Bewusstsein, Bezogenheit auf Andere, Einfühlsamkeit und mehr. Worüber ich jedoch heute nachdachte, war der Aspekt der “Freude”. Ich meine, wir unterschätzen diesen, nehmen ihn nicht wahr oder nicht genügend.Geben schenkt Freude. Erwartungsfreies Geben ist wie erwartungsfreies Sitzen in der Meditation. In Letzterem gebe ich mich dem Sitzen hin, im Ersteren dem Geben. Diese Freude ist, weil sie soviel Freude oder Freiheit oder Sättigung oder Verbindung schenkt, ermöglicht, auslöst: Wie keine andere.
Wir können soviel lernen von unseren asiatischen Mitmenschen. Es ist wie mit “Mudita”, der Mitfreude, mit Jemandem, der oder die etwas Erstrebenswertes besitzt oder erreicht hat. Wir verwenden das Wort “gönnen”, das ziemlich sicher den Geschmack von Mitfreude in sich trägt, verschweigen jedoch die Wirkung der guten Absicht, der tugendhaften Haltung auf uns selber.
Wir erfahren: Freude, und zwar: Garantiert! Und alle wollen wir Freude erfahren.Wer bringt uns, unseren Kindern bei, wie wir mit Sicherheit und unter widrigen Umständen Freude erleben können?

Wir sollten es tun, finde ich, und andere dazu anstiften: Durch unser Vorbild und andere kreative Massnahmen des Weiterverbreitens von Weisheit.

Kleinlichkeit, Angst und Hilflosigkeit werden andauernd gegeben. Wir geben hingegen Furchtlosigkeit und Mitfreude, und die Welt ist eine Andere.