Die Zeile mit Gott*

Man beruft sich auf den Frieden,
Der mit am Tisch sitzt,
schweigt,
schliesslich hätte man ihn doch auch
eingeladen,
Das sehe man doch,
Letztlich tue man alles für ihn
Gäbe sogar das Leben hin,
Für ihn!
Wie mitverstockten Kindern, Teenagern
Spricht man
die man gerade noch geprügelt hat,
Taschengeldkürzungen usw.
man meine es nur
gut
Man werde noch
sehen, noch dankbar sein,
(ein Mensch kommt herein und hält einem
ein Papier hin,
das man hastig unterschreibt, dann
lächelt man kurz, froh, ja froh,
Dass Panzer “Marder” sich so gut
verkauft
mein Gott! Die Kohle muss doch auch
stimmen,
und wenn wir sie den Toten
auszahlen,
falls ihr recht hattet und eingezogen würdet,
denn jetzt wird es wieder ernst, in
Deutschland, dem grossen
Deutschland, dem
moralischen
Deutschland, das diesmal wirklich für
das Gute tötet)
Es ist komisch, man kann dem Frieden
nicht
in die Augen sehen,
(wer hat eigentlich Gott ausgeladen, er stand doch auf der Liste)
wenn man es täte, ihm in die Augen schaute,
würde man Wälder, blühende
Dörfer, wogende Felder, spielende Kinder,
summende Hummeln, murmelnde Bäche, liebliche Wege
sehen und Frauen, Mütter
ach Mütter, ach Mutter
warum
bringen wir Dich immer wieder um! Euch.
Euch Mütter, Euch Kinder,
Dich, Leben.

* kann man weglassen, sie ist Geschmackssache)

Nach den Rauhnächten 2023
aus der Serie: Deutschland ist (wieder) im Krieg

 

Noch ein paar Worte zum Gedicht: